1.Landesliga Gmunden 1 gegen St.Valentin 1

1.Landesliga,3.Runde in Frankenburg

Die 7. Runde der OÖ Landesliga führte uns in den Biologie-Lehrsaal des BG/BRG Gmunden wo wir von unseren Gegnern in nahezu Bestbesetzung erwartet wurden, ihre Augen erfüllt von angstvollem Respekt.

Am 1.Brett musste Florian mit Schwarz gegen die junge, brandgefährliche Chiara Polterauer ran, Mitglied der Damen Nationalmannschaft.

Aus der sizilianischen Najdorf-Variante entwickelte sich eine hochkomplizierte, typische Stellung, Weiß mit Zentrumsbeherrschung und Raumvorteil, Schwarz mit flexibler, elastischer Stellung mit den üblichen Hebelmöglichkeiten.

Chiara vermochte mit subtilen Zügen kontinuierlich Druck aufzubauen, was Florian schließlich dazu veranlasste, sein Heil in einem Figurenopfer gegen drei Bauern zu suchen. Allerdings verblieb er dabei mit einem schwachen Läufer auf d7 und einem doppelten g-Bauern, was keine ausreichende Kompensation bot. Seine Gegnerin wies dies in der Folge unbarmherzig und präzise nach, und so fuhr sie einen beeindruckenden und für die Gastgeber äußerst wertvollen Sieg ein.

Lukas wandte gegen Gmundens Elomonster  Ennsberger Ulrich die sogenannte King`s English Variante an, also grob vereinfacht gesagt einen umgedrehte Sizilianer.

Beide Spieler demonstrierten ein tiefes Verständnis für die entstehenden Stellungen, und lange Zeit blieb der hochkomplexe Kampf im ausgeglichenen Bereich

Dann jedoch, im 35. Zug, platzierte Lukas ein vermeintlich unannehmbares Turmopfer auf g6, das von Uli nicht ergriffen wurde. Hätte er jedoch zugegriffen und 35…fxTg6 36.fxg6 36…..Tf8 gespielt, so wäre der Schaden überschaubar gewesen und ein weiteres Spiel möglich. So aber krönte Lukas sein feines Spiel mit einem sehenswerten Matt in vier Zügen und erzielte eine beeindruckende Genauigkeit von 88,7% über den gesamten Verlauf der Partie gesehen, wahrlich ein großmeisterlicher Wert angesichts der enormen Komplexität der Stellung. Bravissimo Luki, zweifellos die Partie des heutigen Tages! 

Ein Generationen-Duell entbrannte am 3. Brett, als die Legende Dr. Rolletschek dem Jungstar Jakob in der französischen Verteidigung mit dem königsindischen Angriff begegnete. Doch während die üblichen Angriffe am Königsflügel ausblieben, entfaltete Jakob sein Spiel mit meisterlicher Technik am Damenflügel, wo er mit feinen Manövern einen Bauern einsackte und diesen Vorteil souverän in einen Sieg umwandelte. Ein Lehrstück in Sachen königsindischem Angriff und eine Partie, die Jakob mit einer beeindruckenden Zuggenauigkeit von 92,2 % absolvierte.

Reinhard traf auf den großen Unbekannten, Andreas Schiller, der ohne Elo-Zahl erschien, was für den Kapitän eine etwas mulmige Situation darstellte. Doch Reinhard nahm dies mit seiner gewohnten Gelassenheit und bald wurde klar, dass der Gegner kein reaktivierter Großmeister war. Reinhard brachte seine Figuren in einer englischen Eröffnung gekonnt und richtig in Position und knackte das etwas unbeholfene gegnerische Gebilde raffiniert und brutal zugleich. Eine überzeugende Leistung des Chefs!

 

Alois Hellmayr gleicht mit seiner Bogo-Indischen Verteidigung

gegen Haas Michael recht rasch und mühelos  aus, da sich für beide Seiten -nach einigen Abtäuschen-keine besonderen Perspektiven eröffnen ist dies dann die erste Partie des Wettkampfes die endet, und zwar im logischen Unentschieden.

Höchste Zeit für Peter sich einmal etwas gegen die französische Rubinstein Variante -mit 4.Ld7- zuzulegen.Christian Topf hat jedenfalls keine Mühe, rasch auszugleichen ,es tauscht sich vieles ab und übrig bleibt ein Endspiel mit Türmen und ungleichfärbigen Läufern das rasch ins Remis mündet.  

 

Nach langen, erbitterten, aber fairen Kämpfen konnten wir also einen verdienten 4:2 Sieg erringen und gleichzeitig unser Wissen über das Leben von Hühnern, Tintenfischen, Wechseltierchen und generell die Entwicklung des Lebens erweitern.

Durch den ebenfalls 4:2 Sieg von Hörsching gegen Hartkirchen bleiben wir mit einem Rückstand von 4 Punkten auf dem 2. Tabellenplatz. In den nächsten bzw. letzten 4 Runden heißt es also Gas geben, wenn wir den Wiederaufstieg in die Bundesliga erreichen wollen.

Forza St.Valentin!

 

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